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Wir hatten die 3-Monats-Koliken gerade überstanden und der nächste Endgegner tauchte auf: mit zarten 4 Monaten ging bei unserem Dreikäsehoch die Zahnung los. Soviel zu Statistiken, denn nach denen fängt der Spaß erst mit sechs Monaten an. Es fing an mit einem sehr schlecht gelaunten Baby (naaatürlich im Urlaub), das anfing zu sabbern und seine  und unsere Fingerchen zum Fressen gerne hatte. Ein unerfahrener Blick in seine zahnlose Kauleiste ließ das nahende Drama erahnen: dick, rot, geschwollen. Das tat vom Zusehen weh!

Mit 13 Monaten hatte unser Sohn 16 Zähne und die letzten vier stehen schon in den Startlöchern (da stehen sie übrigens heute, mit fast 15 Monaten immer noch und versauen uns regelmäßig die Tage.) In dem letzten Jahr haben wir so einiges durch was die Zähne anging, denn leider kam nicht ein einziger Zahn halbwegs schmerzlos, kein Millimeter ohne Tränchen und Schmerzen. Jeder Zahn tat ihm einfach furchtbar weh und wenn das eigene Kind schreiend wach wird und sich mit zitternden Händen die Wangen hält und weder ein noch aus weiß vor Schmerzen, dann ist mir jedes Mittel Recht um ihm zu helfen.

Jedes Mittel? Ich war am Anfang der Überzeugung, dass es Schmerzmittel nur im absoluten Notfall geben wird. Und diese Überzeugung habe ich heute immer noch. Wir haben im Laufe der Zeit ein beachtliches Arsenal an natürlichen Hilfsmitteln gefunden die ihm helfen, die Schmerzen erträglich zu machen und ganz oft reicht es auch. Doch manchmal reicht es eben nicht und dann bin ich einfach froh, dass mein Kind nicht im Mittelalter groß wird und ich ihm ganz schnöde Schmerzmittel geben kann. Am Anfang bekam er das klassische Zahngel gegen die Schmerzen. Durch seine betäubende Wirkung nahm es den größten Schmerz und er konnte zumindest ein bisschen schlafen. Bei den Backenzähnen funktioniert nur Schmerzsaft, ohne Diskussion.

Bis es soweit ist, versuchen wir es mit Folgendem:

Stillen und mit Liebe überschütten

Ernsthaft, ich wüsste nicht wie wir die Zeit ohne Stillen überstanden hätten. Stillen hat das Wort „still“ in sich und auch wenn ich es wissenschaftlich nicht beweisen kann, dass an der Brust saugen die Schmerzen lindert, bleibt die körperliche Nähe und Liebe, die ihm hilft durch die Zahnung durchzukommen. Seine ersten beiden Zähnchen kamen an einem Tag an dem er erschöpft von den Schmerzen an der Brust einschlief, eine Stunde durchschlief und mit zwei Beißerchen erwachte. Am liebsten wäre er wieder in meinen Bauch reingekrochen, in Ermangelung dessen, wohnte er auf mir, meist im Tragetuch. Und bekam genau das was er braucht: Liebe und Kuscheln ohne Ende.

Manchmal bin ich ja in Mama-Foren unterwegs wo Mamas ihre Fragen so loswerden können. Einfach weil ich finde von Mamas kann man am besten lernen. Die Frage, was hilft bei Schmerzen durch die ollen Beißerchen ist fast so häufig wie die Frage wann verdammt nochmal der nächtliche Schlaf so ein bisschen in Normalkurve wieder geht. Eine Antwort, die ich null nachvollziehen kann ist, dass man da nichts machen kann, das hat die Natur nicht vorgesehen und da müssen die Kleinen halt durch.

Da sträubt sich in mir alles. Ja, die Natur ist großartig und je weniger wir in sie hineinpfuschen umso besser für uns alle. Doch ist es nicht der natürlichste Drang überhaupt, dass eine Mama ihrem Baby helfen möchte, wenn es Schmerzen hat? Wenn ein Baby schreit, sind wir alarmiert. Das ist von der Natur so vorgesehen, damit wir uns kümmern und zwar sofort.

Was die Natur sehr wohl vorgesehen hat ist und zu keiner Zeit schadet sondern nur unendlich viel hilft ist, wenn man sein Baby tröstet, tröstet, tröstet. Denn im Gegensatz zur Mama weiß das Kleine nicht, was da gerade abgeht.

Veilchenwurzeln als Zahnungshilfe

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Zahnende Babys wollen auf allem drauf rum kauen, da es ihnen Erleichterung verschafft, gegen den Druck wirkt der durchbrechenden Zähne und die Zahnung unterstützt. Unser Sohn stopfte sich alles in den Mund was ging und kaute begeistert darauf rum. Veilchenwurzeln haben den Vorteil, dass sie ohne Plastik auskommen. Sie ist ein reines Naturprodukt und wird vom Wurzelstock der Schwertlilie gewonnen. Gerade in Zeiten in denen neue Zahnprobleme wie „Kreidezähne“ auftauchen, deren Auslöser unbekannt ist (man munkelt es könnte mit Plastik in der Nahrung der Mutter oder Schnuller zu tun haben aber keiner weiß es genau) verzichte ich gerne so oft es geht und mit Freuden auf Plastik in der Nähe meines Kindes.

Vorteil: Die Veilchenwurzel wird durch die innige Besabberung richtig schön geschmeidig und der Hingabe nach zu urteilen mit der unser Baby die Wurzel bearbeitet hat, hat sie ihm geholfen. Die Wurzel soll übrigens auch leicht schmerzlindernd durch darin enthaltene ätherische Öle.

Nachteil: vom hygienischen Aspekt her ist sie nicht die erste Wahl, da sie nicht leicht zu säubern ist, auch mit Auskochen kommt man da nicht weit. Wem das zu heikel ist, wird an der Wurzel keine Freude haben. Leider konnten wir sie nur so lange benutzen bis die ersten zwei Zähnchen kamen, denn dann fing er an seine Zähnchen an der Veilchenwurzel zu wetzen und zu schärfen und dem hielt sie dann doch nicht stand. Also landete sie auf dem Müll wo sie verrottete.

Plazenta Globuli und Bernsteinkette

Beides gehört für mich in die Abteilung „musste ganz feste dran glauben aber bei dollem Aua ab zum Arzt“. Ich habe mir aus meiner Plazenta Globuli anfertigen lassen und als es soweit war, bekam unser Sohn damit seine erste Dosis Zucker verpasst. Ob es geholfen hat? Ja. Denn ich wurde ruhiger. Unser Dreikäsehoch ist unser erstes Kind und unsere Erfahrung war logischerweise null. Und eine Mama, die selber völlig aufgelöst ist, weil sie nicht mehr weiß, wie sie ihrem Kind helfen kann, ist eher semi hilfreich. Ich glaubte in jedem Fall feste daran, dass die Plazenta Globuli helfen und wurde dadurch ruhiger, was ziemlich gut bei meinem Baby ankam.

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Ähnlich verhielt es sich bei der Bernsteinkette. Meine Augenbraue ging leicht skeptisch nach oben als ich davon hörte. Die ätherischen Öle werden beim Tragen auf freier Haut freigesetzt und sollen dem Baby helfen besser zu schlafen. Das kann ich nicht bestätigen, da er sie nur trug, wenn ich selber wach war. Doch ernsthaft, dieser Tipp wird seit ewigen Zeiten unter den Mamas und Hebammen weitergegeben und auch wenn es keine wissenschaftliche Erkenntnisse gibt, schwören Eltern drauf. Also. Warum nicht? Ob es nun meine Verzweiflung war, die wie Placebo bei mir wirkte oder ob es doch die Bernsteinkette war, ich weiß es nicht. Aber unser Kleiner war besser drauf. Mittlerweile können wir sie leider nicht mehr benutzen, da er Ketten einfach absolut doof findet. Jungs ey!

Beißringe als Zahnungshilfe

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Wie wir lernten, verhält es sich mit Beißringen wie mit Schnullern. Es ist eine Wissenschaft für sich und Beißring ist nicht Beißring, genau wie es eine Mammutaufgabe sein kann den passenden Schnuller zu finden. Haben wir nie geschafft. Der Schnuller unseres Kindes heißt „Mamas Brust“ und das ist auch gut so.

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Bei der Suche nach „seinem“ Beißring haben wir ein hübsches Sümmchen investiert und am Ende blieben drei Dinge übrig: Der weiche Beißring (auf dem Bild rechts, gibt es auch aus Kautschuk) ist unser Highlight für die vorderen Zähne.

Er bekam ihn immer gekühlt und riss, biß, gnatschte darauf rum. Gerade dadurch, dass sie nachgeben und trotzdem stabil sind, konnte er bestimmen, wie doll der Druck sein muss, damit es ihm hilft.

Die Lern-Zahnbürsten aka „Kauknochen“. Leider kein Naturprodukt doch unglaublich effektiv. Wir haben einige ausprobiert und am beliebtesten sind die Zahnbürsten gewesen. Gerade als die hinteren Zähne losgingen, kam er super gut ran und fristete sein Dasein kauend und halbwegs zufrieden auf dem Boden sitzend mit seinen Kauknochen. Leider aus Plastik, dafür super haltbar und hygienisch. Wir haben sie immer im Kühlschrank gelagert.

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Die Backenzähne sind unser Endgegner bei der ganzen Zahngeschichte. Bester Kämpfer unter den Beißringen ist die „Kaubare Zahnbürste“. Die Rillen scheinen das Zahnfleisch schön zu massieren und sind dennoch weich genug, dass sie nicht weh tun. An schlimmen Tagen gibt er es nicht mehr her. Alle Beißringe gibts in den meisten Drogerien, die kaubare Zahnbürste haben wir online gefunden.

Nichts geht über einen nassen kalten Lappen

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Ich hatte gerade zwei Stunden sehr erfolglos versucht unseren Sohn von etwas Schlaf zu überzeugen. Nichts half und ich war kurz davor ihm Schmerzsaft zu geben. Der Griff zum kalten, nassen Lappen war pure Verzweiflung und die beste Idee. Er war damals ca. 8 Monate alt, konnte also schon gut greifen und zielgerichtet den Lappen da hin befördern wo er wollte. Er schnappte ihn sich, biss rein, saugte und zerrte gleichzeitig dran und war – ich veräppel euch nicht – drei Minuten später eingeschlafen.

Seitdem verlassen wir das Haus nur noch mit nassem, kalten Lappen. Beste, günstigste und nachhaltigste Zahnungshilfe die bei uns funktioniert.

Smoothie statt Nulldiät

Unangenehme Begleiterscheinung beim Zahnen ist, dass unser Kleiner zwar Hunger hat aber überhaupt nicht kauen mag. Von daher kann ich den Tipp mit dem Brot zum Beissen geben null nachvollziehen, ihm tut es weh. Hungriges Baby bedeuten wache Nächte, ich kann hungrig auch nicht schlafen. Was funktioniert sind kalte Smoothies mit Früchten, Gemüse und Joghurt zusammen mit eingeweichten Haferflocken.

Wir versuchen unser „Zahndrama“ positiv zu sehen. Äpfel zermalmt er wie ein Großer und wenn er in der absoluten Trotzphase ist, versauen ihm wenigstens nicht noch die Zähne den Tag! Wie gesagt, wir versuchen es. Mal besser, mal schlechter. Wie jede Mama bin ich am Ende eines sehr anstrengenden Tages manchmal einfach nur fertig und muss die Zähne zusammenbeissen um nicht auszuflippen. Zahnung ist für alle anstrengend. Die gute Nachricht: bei 20 Zähnen ist erstmal Schluss!

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Hi! Ich bin Anita, 38 Jahre und blogge über Alltagsgeschichten aus meinem Mamaleben und Schwangerschaft und mag nachhaltige, natürliche Beautyprodukte und schnelle, leckere Rezepte. Allerdings: Ich pupse kein Einhornglitzer sondern mag offene Worte. Schmunzeln ist erlaubt.

Wenn es meine Zeit und meine Priorität Nummer 1, mein Einjähriger kleiner Junge zulässt, kommt einmal pro Woche ein neuer Blogbeitrag auf meiner Seite https://kunterbuntespielideen.de.

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