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Kleinkindglück

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Im Nachhinein ist es mir völlig unklar warum ich nach der Geburt meines Sohnes das erste Jahr so fix und fertig war. Ich meine, er lag doch nur rum auf mir drauf! Wenn er mal schlecht gelaunt war, hat unser Tragetuch und sein liebstes Highlight, meine Brust, immer immer geholfen und die Welt meines Lieblings war schön. Rückblickend fast erstaunlich

Normalerweise würde hier jetzt ganz viel Plauderei stehen. Über dies und das und Trallala.

Da mein linkes Auge allerdings nur bei der Vorstellung anfängt zu zucken, was noch alles auf meiner To-Do-List steht, bis der Weihnachtsmann sich überhaupt in unsere Nähe wagen darf, überspringe ich das mal. Magen-Darm bei meinem Sohn, Lebensmittelvergiftung bei mir und ein Hausbau sind dezent kräfte- und zeitraubend.

Um diese Liste zu erstellen, habe ich zu Recherchezwecken mit meiner Geburtshebamme, meiner Frauenärztin, unserem Kinderarzt, 1 Chefärztin auf der Kinderstation, 1 Oberschwester und zwei Kinderkrankenschwestern, 4 Hebammen im Krankenhaus und 2 Stillberaterinnen gesprochen.

Quasi alles Leute vom Fach und qualifiziert genug um mir nachvollziehbar zu erläutern ob und wenn ja warum Langzeitstillen gefährlich für mein Kind ist.

Das erste mal passierte es als ich mit unserem Sohn alleine einkaufen war. Er steckte im Tragetuch, grunzte zufrieden vor sich hin und ich stand beim Gemüse hinter einer älteren unbekannten Dame. Sie drehte sich um, erblickte mein Baby und quietschte los. „Na, du bist ja ein Braver!“ Ich persönlich kenne kein einziges böses Baby aber hey. Ich lächelte ihr zu, angelte nach meinem Obst, griff an ihr vorbei und….

Ich bin ja ein großer Freund davon, dass sich Kinder auch alleine beschäftigen können. Nicht nur, weil wir große Fans vom Freispielen sind sondern auch aus ganz pragmatischen Gründen: Es bügelt sich leichter, wenn mein 19 Monate altes Kleinkind nicht das Bügeleisen runterreißen möchte und ich wage es auch zu bezweifeln, dass Wischwasser so lecker schmeckt wie mein Kleinkind vorgibt. Und nicht zu vergessen: warmer Kaffee ist mir persönlich lieber als kalter. 

Da mein Sohn ein Riesenfan von Tieren ist und sich stundenlang manchmal ganze 20 Minuten am Stück Bilder von Tieren angucken kann, war klar, dass er ab sofort

..und mein Sohn findet sie „bah“ und „bah nee“. Mit Ausrufungszeichen.

Ja, da ist sie dahin, die Zeit in der er alles lecker fand. Irgendwas abgefahrenes wie Kartoffeln? Wird mit angewidertem Gesicht zerdrückt und mir dann die Hand zum Saubermachen gereicht. Oder eine Schnitte mit irgendetwas drauf? Prima Wurfgeschoß! Oder gegartes Möhrchen? Bah! Gift! Hilfe! Meine Mama will mich vergiften! Und selbst

„Maaamaa?! MAMAAA! MAMAMAMA-MAAAMAAA!!!“

Es ist 5 Uhr irgendwas, mein Sohn kneift mir in die Nase und ich beschließe so zu tun als ob ich schlafe. Da ich das jeden Morgen versuche, hätte ich mittlerweile gelernt haben können, dass diese Taktik nicht dazu führt, dass mein Sohn gelangweilt aufgibt, müde wird und wieder einschläft. Bis um sieben oder so.

„Du wirst es erleben. Es ist unfassbar, was sich wildfremde Leute trauen über dein Baby zu sagen. Wo die sich einmischen wollen. Du wirst es erleben. Jede Wette.“ 

Ich war noch voll im Wochenbett und konnte diese düsteren Prognosen meiner Freundin überhaupt nicht glauben. Zu dem Zeitpunkt war ich frisch vollgepumpt mit Hormonen, die dafür sorgten, dass ich im Kreissaal erklärte, ich will

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