Wir haben eigentlich fünf Sinne: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten. Eigentlich. Kleinkinder verfügen noch über einen sechsten Sinn. Die Rede ist dabei von der seltenen Begabung den Sehsinn mit dem Geschmackssinn zu kombinieren. Anwendung findet diese Kombination der Sinne meist beim Essen: „Ihhhh!!! Das ist grün, das schmeckt ekelig! EKELIG!“ „Du kennst das doch gar nicht. Probiere es wenigstens.“ „Nein! Das grün schmeckt grünig! Ich sehe das!“
Auch wenn unsere Kinder für uns manchmal ein wenig (ok oder auch maximal) heftig reagieren, macht es evolutionär Sinn sich auf seinen Sinne zu verlassen. Babys erschnüffeln ihre Milchquelle bevor sie sie erkennen können. Wir sind alarmiert wenn wir Rauch riechen. Bevor wir etwas in den Mund stecken, haben wir es meist in der Hand und riechen dran ohne es wahrzunehmen. Wer will schon schimmeliges Brot schlucken? Unsere Sinne sind für uns überlebenswichtig.
Mit diesen Sinnspielen könnt ihr spielerisch die Sinne Riechen, Schmecken und Tasten noch besser kennenlernen und trainieren.
Fühlbox
Für die Fühlbox nehmt ihr am besten einen Karton, eine Seite ist offen und euer Kind sollte gut von hinten in sie hineingreifen können. Hauptsache er sieht den Inhalt nicht. (Alternativ geht auch super eine geschlossene Box, in die ihr ein Loch schneidet, so dass die Kinderhand gut reingreifen kann ohne den Inhalt zu erkennen.) Dann platziert ihr ein paar alltägliche Gegenstände und euer Kind erfühlt eins nach dem anderen. Natürlich ohne zu schmulen.
Riech-Memory
Mein Sohn liebt Maggiewürze. Kein Ei ohne. Beim Riech-Memory führte der Geruch allerdings zu mehr „Ihhh!“ Rufen als beim Öffnen von Babyschwesters Windeleimer. Und das will was heissen. Beim Riech-Memory haben wir mit Lebensmitteln angefangen, die mein Kind mindestens vom Geruch kennt: Kaffee, Ingwer, Orangenschalen, Zimt, Vanille, Rosmarin, Curry, Zitrone, Zwiebelpulver (echte Zwiebeln bloss nicht, das ist super fies, wenn die Kleinen daran ordentlich riechen) und geliebte Maggie-Würze.
Ich habe dann den Boden von den kleinen Rotbäckchen Fläschchen doppelt markiert, sie befüllt und los ging unser Memory. Wir haben es „klassisch“ gespielt: Mein Großer hat an einem Fläschchen geschnüffelt, dann am nächsten, wenn er das passende Gegenstück gefunden hat, hat er weitergemacht, sonst war ich dran. Für uns das bisher schwerste Sinn-Spiel. Rosmarin war Gras, Maggie ekelig, Kaffee war ganz klar Erde und Vanille sehr pfui. Die Sinne ergänzen sich halt.
Schmeck-Teller
Das einfachste Sinn-Spiel und für uns mit dem größten Spassfaktor. Einfach ein paar Lebensmittel in ein Muffinblech oder ähnliches geben. Mütze auf damit Schmulen ausgeschlossen ist (wenn ich meinem Kind sage es soll die Augen zumachen und zu lassen, klappt das für eine Sekunde) und füttern und raten. Gewonnen hat wer….nee, es geht nicht ums Gewinnen sondern um den Spaß dabei seine Sinne noch besser zu entdecken.
Viel Spaß beim Nachmachen!
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