Ich bin ja ein großer Freund davon, dass sich Kinder auch alleine beschäftigen können. Nicht nur, weil wir große Fans vom Freispielen sind sondern auch aus ganz pragmatischen Gründen: Es bügelt sich leichter, wenn mein 19 Monate altes Kleinkind nicht das Bügeleisen runterreißen möchte und ich wage es auch zu bezweifeln, dass Wischwasser so lecker schmeckt wie mein Kleinkind vorgibt. Und nicht zu vergessen: warmer Kaffee ist mir persönlich lieber als kalter. 

Da mein Sohn ein Riesenfan von Tieren ist und sich stundenlang manchmal ganze 20 Minuten am Stück Bilder von Tieren angucken kann, war klar, dass er ab sofort Tierdokus im Fernsehen gucken darf. Der Bildung wegen.

HAHAHA!

Spaß.

Ich glaube er denkt immer noch, dass unser Fernseher eine Kleiderstange ist. 

Da wir super gerne im Zoo, Tierparks, Bauernhöfen oder in Wildgehegen unterwegs sind und aus unserer Verwandschaft mit Tierfotos aus aller Welt versorgt werden, bekommt er nun sein allerersten Fernseher mit Tierbildern.

Aus Tonpapier und mit Fotos seiner Lieblingstiere (= alle Tiere, die es gibt, wobei Eichhörnchen und Hühner gerade besonders beliebt sind) , die ich auf Magnetband befestigt habe.

Ein bisschen Verzweiflung später war es fertig und wie spielen gemeinsam Tiere raten („gib mir bitte mal den Gorilla“ oder „siehst du die Zebras? Zeig mir doch bitte die Zebras.“) oder ich beobachte ihn mucksmäuschenstill mit warmen Kaffee beim Tiere hin und her schieben. Läuft. 

Und ganz nebenbei „trainiert“ mein kleiner Grobmotoriker gleich seine Feinmotorik. Magnet auf Magnet zu drücken ist gar nicht so leicht.  

In meiner Phantasie war mein Bastelprojekt mit meinem Sohn allerdings irgendwie leichter. In Realität musste ich zweimal fast von vorne anfangen. Einmal weil mein Lieblingskind „unser“ Werk kritisch betrachtete und kurzerhand kaputt rupfte. Obs die Farbe war, es an der falschen Stelle hing oder er schlicht schlechte Laune hatte, ich weiß es nicht. Meine Freundin und ich wissen allerdings, dass wir für diese Nummer seine Geburtstagsparty zum 18ten crashen. Das wird super!

Das zweite Mal fing ich von vorne an, nachdem ich fstestellte, dass die Idee mit Klettband zu arbeiten völliger Quatsch ist. Zumindest mit meinem anderthalbjährigen Rabauken.

Der Vorteil für EUCH ist aber nun, dass ihr euch nicht 2 Wochen die Abende um die Ohren schlagen müsst um festzustellen, dass ihr den falschen Kleber habt, zu dicke Pappe genommen habt, die Magnete zu geizig geschnitten habt, nö, all das werdet ihr leider leider nicht erleben.

Material für die magnetische Fotowand

  • zweimal großes starkes Tonpapier (da ich Himmel und Rasen nachmachen wollte, war es eben blau und grün)
  • Stabiler Filz (nicht dieses labbrige sondern schon die festere Variante)
  • Ausreichend Magnetfolie, Stärke 1,5 ml, selbstklebend (müsst ihr trotzdem festkleben)
  • stark haftenden Alleskleber
  • Schere, Stift
  • Fotos von allen Tieren die euch so vor die Linse geraten, oder je nach dem was eure Kleinkinder gerade mögen (Autos, Dinos etc.).
  • Kaugummikleber falls ihr das Tonpapier rückstandslos von eurer Wand entfernen wollt (was ich euch um ehrlich zu sein nicht empfehle. Da wir aber bald umziehen und ich null bereit bin, seine magnetischen Fotowand nochmal zu machen, habe ich mich für die softe Variante entschieden)

So gehts

Der wirklich erste Schritt: Kind beschäftigen! Es sei denn, es kann schon ganz passabel einen Rasen auf euer Tonpapier aufmalen, dann wäre das sein Job. Meiner ist 18 Monate und findet es super mit Wachsmalstiften sich auszutoben. Brachte mir 45 Sekunden Zeit etwas Rasenähnliches aufzumalen bis er mir helfen wollte.
  1. Wenn du es wie ich einfach magst und ebenso über wenig malerisches Geschick verfügst, dann schaffst du es einen Rasen auf Tonpapier vorzumalen und das Werk auszuschneiden.
  2. Dabei möglichst wenig Tonpapier verschwenden (so wie ich), da du den Platz später noch brauchst.
  3. Das blaue Tonpapier (= Himmel) bleibt so wie es ist.

4 . Wir haben mit „Kaugummikleber“ (also ablösbare Klebepads, gibts in jedem gut sortierten Bastelladen) unser Werk an die Wand gebracht. Hat natürlich den Vorteil, dass es sich rückstandslos wieder ablösen lässt. Würde ich aber so nicht mehr machen. Wir werden unsere magnetische Bilderwand nach dem Umzug auf Holz kleben und das an die Wand bohren.

5. Erst den Himmel anbringen, darüber dann den Rasen. Logisch, nech.

6, Mit Hilfe geht alles leichter, mein Sohn hatte tierisch Spaß unser Bild an die Wand zu hauen. Dabei können kleine Trotzköpfe auch gleich prima Dampf ablassen.

7. Wolken und Grashalme auf den Filz vormalen und ausschneiden.

Meine beste Freundin fragte mich, was diese „Würmer“ sein sollen. Nun, das ist Gras und DAS SIEHT MAN JA WOHL!

8. Eure Fotos so zurechtschneiden, dass möglichst viel vom Motiv zu sehen ist – spart auch schön Gewicht für den Magneten.

9. Auf möglichst leichter Pappe die Form vormalen und ausschneiden. Ich habe den Umkarton meiner Fairyboxen genommen, nachdem sich mein letzter Weinkarton (hey, der erste in diesem Jahr!) sich als zu schwer herausgestellt hat. Magnetfolie ist eigentlich ein kraftloser Lappen und froh über jedes Gramm weniger.

selbstgemachte Magnetische Fotowand für Kleinkinder mit Fotos von Tieren Schritt für Schritt Anleitung DIY

10. Ihr seid bitte so schlau von Anfang an die Fotos und die Pappe zu nummerieren. Erspart tierisch viel Arbeit sollte zufällig ein Kleinkind daher kommen und wuuuusch alles vom Tisch reißen und laut lachend mit den geklauten Fotos wegrennen.

11. Fotos auf die jeweils passende Pappe kleben. Ein normales Foto wäre einfach zu dünn und innerhalb kürzester Zeit kaputt, daher braucht ihr die Verstärkung mit der Pappe.

Hier seht ihr noch meinen Anfängerfehler: die Magnetstücken sind zu klein. Seid nicht geizig sondern nehmt größere Stücke. Wirklich große Stücke. Macht es dem Grobmotoriker auch leichter die Bilder auf den Filz zu „kleben“.

12. Magnetfolie zurechtschneiden und mit super starkem Alleskleber auf euren Filz und Bilder aufkleben.

13. Den Filz auch mit super starkem Alleskleber auf euer Tonpapier befestigen und das wars!

Ich habe im Nachgang noch meine Filzreste verarbeitet und werde wohl noch ein paar „Blüten“ ergänzen. Je mehr desto schöner!
Schöner Nebeneffekt ist, dass mein Sohn beim Bild auf Magnet drücken gleich noch seine Feinmotorik übt.

Tada! Hier ist sie nun unsere fertige magnetische Fotowand zum Spielen, Lernen, Beschäftigen und vor allem: Spaß haben.

Mittlerweile haben wir nicht nur knapp 50 Tierbilder sondern auch unsere Familie und engsten Freunde sind dabei. Es ist so niedlich, wenn ich ihn frage „Wo ist das Foto mit dem Hund?“ und er zeigt mir ganz begeistert das Foto „DAAAA! Wau Wau!“.

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